Besuch
der Partnerschule in South Horr durch Karl-Heinz Recklebe und offizielle Übergabe des mit Hilfe aus Bad Pyrmont und Lügde erbauten Lehrerhauses an die Rektorin Rosalin Lekalantula von der
Nyiro Girls Secondary School.
Die von uns gegründete Nyiro Girls Secondary School in
Kurungu erhielt ein zusätzliches Gebäude, einen Fachklassenraum für Physik- und
Chemieunterricht. Gesponsert wurde dieser Neubau von einem Firmenkonsortium unter
Führung der Firma Siemens, das in der Nähe einen Windpark zur Stromerzeugung errichtet hat.
Lang anhaltende Dürreperioden
führen immer wieder zu großen Problemen in der Wasserversorgung der Schule. Es muss zwar niemand in South Horr verdursten,
denn es gibt einige Wasserstellen, um die Trinkwasserversorgung zu
gewährleisten. Aber in Dürrezeiten gibt es Probleme mit sauberem Trinkwasser,
bei der Körperhygiene, beim Wäsche waschen, der Bewässerung des Schulgartens
und der Baumneuanpflanzung. Seit Jahren wurde in den Konferenzen daher immer
wieder der Wunsch geäußert, die Wellblechdächer der Schule mit Regenrinnen
auszurüsten und das Regenwasser in großen Tanks zu sammeln. Der Rotary Club Bad Pyrmont in
Verbindung mit den Rotary Clubs von Hameln und Maralal/Kenia haben aus ihren
Mitteln Gelder bereitgestellt, die im Rahmen eines Antrages bei Rotary
International für ein „Global Grant“ auf 31.000 Euro aufgestockt wurden.
Mit diesen Mitteln konnte die Schule mit Regenrinnen, Wassertanks und Solarstrom
für Licht in den Klassenräumen und Strom für Computer ausgerüstet werden.Im November 2014 schreibt Rektor Johnson Lenasalia:
"Finally let me take this opportunity to
pass our sincere gratitude to all of you who supported us to make this project
successful. Initially the children had no even enough water for drinking at
school but now, through your support we have more water even to use in our
school garden. The lighting system in our school was not there and children and
teachers used torches when doing their assignment at night, now we are very
happy to say that through your assistance our classes are well lighted at night
even a teacher can fully attend to learners including the community members who
are willing to be assisted in reading and writing. Thanks and may God bless
you."
Seit vielen Jahren drängen sich 14 Lehrer und
Lehrerinnen mit vier bis sechs Hilfslehrern in einem Klassenraum als
Lehrerzimmer zusammen. Bücher, Korrekturhefte und
Unterrichtsvorbereitungen stapeln sich auf den eng gestellten Tischen,
und eine Ecke mit der unvermeidlichen Teeküche muss auch noch
freigehalten werden. Keine guten Arbeitsbedingungen für die Kollegen
in South Horr, die bei der großen Raumnot auch noch einen dringend
benötigten Klassenraum blockieren. Mit den Mitteln aus dem Run for
Help 2012 und mit einigen Einzelspenden konnten wir der Primary School
South Horr einen lang gehegten Wunsch nach angemessenen Arbeitsräumen
erfüllen. Unter Mithilfe der Dorfbevölkerung wurde im September 2013 mit
den Bauarbeiten für den Administration Block begonnen. Im Dezember 2013
konnte das Gebäude mit einer feierlichen Zeremonie offiziell eingeweiht
und der Schule zur Nutzung übergeben werden. Rund 20.000 Euro wurden
investiert und damit das modernste und schönste Gebäude in ganz South
Horr errichtet.
Aus einem ersten Kontakt mit der Primary School South Horr in 1983 ist eine dauerhafte Schulpartnerschaft mit der Herderschule Bad Pyrmont, einer Grund- und Hauptschule, entstanden. Heute sind sowohl im Gebiet von South Horr als auch in Bad Pyrmont und Umgebung ein Netzwerk von Schulen in das Partnerschaftsprojekt eingebunden. Mehr darüber in der Projektdokumentation.
„Gender Balance“,
also Gleichberechtigung der Geschlechter, ist zwar ein Schlagwort, das auch in South
Horr angekommen ist, aber doch eher bei den Lehrern und einigen
Familien mit Bildungshintergrund. In der streng hierarchisch patriarchalisch
orientierten Gesellschaft der Samburu haben es Mädchen und Frauen immer noch schwer, ihr
Recht auf Chancengleichheit durchzusetzen. Dies gilt umso mehr, als die Wahrnehmung
von Bildungschancen mit hohen Kosten verbunden
ist. Für weiterführende Schulen muss in
Kenya immer noch Schulgeld bezahlt werden. Hinzu kommen die Kosten für internatsmäßige Unterbringung und Fahrtkosten
für die teilweise weit entfernt liegenden Schulen. Gemeindevertreter und Lehrer
aus South Horr wünschen sich deshalb seit Jahren eine standortnahe Secondary
School für Mädchen. Ein guter Abschluss berechtigt zum Besuch eines College
oder der Universität. Für viele Berufe
ist er Voraussetzung für die Zulassung zu einer Ausbildung.
Jetzt geht dieser Traum in Erfüllung. Das überragende
Ergebnis des Run for Help 2010 und viele Spenden von Privatpersonen und Unternehmen
versetzen uns in die Lage, einen
wesentlichen finanziellen Beitrag zum Neubau dieser Schule zu leisten. Als
Kooperationspartner für dieses Großprojekt haben wir das Samburu County Council
(vergleichbar Landratsamt) und den Councillor South Horr (vergleichbar
Bürgermeisteramt) gewinnen können. Im Oktober 2010 wurde mit den Baumaßnahmen in Kurungu begonnen. Im September 2011 wurde die Schule als Nyiro Girls Secondary School offiziell beim Erziehungsministerium registriert und im Februar 2012 hat die Schule mit den ersten zwanzig Schülerinnen ihren Betrieb aufgenommen. Das Foto zeigt den Bauzustand im Dezember 2011.
Seit 2009 hat die
Primary School South Horr (SHPS) Integrationsklassen eingeführt, in denen
behinderte und nicht behinderte Schüler zusammen unterrichtet werden.
Insbesondere der Lehrer Joseph Lenasalon hat sich dafür besonders eingesetzt. Wir
haben seinen Unterricht durch einen finanziellen Beitrag und besondere
Lehrmittel gefördert.
Im Anschluss an eine
Konferenz im Dezember 2009 wurde zwischen uns der SHPS ein Vertrag geschlossen,
in dem wir uns verpflichtet haben für ein Jahr fünfzig Prozent des Gehalts
eines zusätzlichen Lehrers für die Integrationsklassen zu übernehmen. Die
andere Hälfte muss die Schule aufbringen, da der Staat zurzeit noch keine
Stelle bezahlt.
Geistig und körperlich
behinderte Kinder bekommen dadurch die Chance am Schulunterricht teilzunehmen. Die
Integrationsklasse dokumentiert nicht nur einen Fortschritt in der Schule,
sondern auch einen großen gesellschaftlichen Entwicklungsschritt, denn früher
sind behinderte Kinder versteckt oder sogar getötet worden.
In der Werkstatt der Consolata Mission in South Horr kann
geschweißt und getischlert werden. Ein großer Dieselgenerator, ein Elektroschweißgerät
und eine kombinierte Tischlereimaschine
machen es möglich. In Gesprächen mit Pater Peter Kariuki wurde die Idee
geboren, die Schulbänke nicht mehr im fernen Maralal zu kaufen, sondern zu
versuchen, sie in der Werkstatt der Mission selbst zu bauen. Eine Schulbank aus
Maralal diente als Modell. Maße wurden genommen, Zeichnungen angefertigt und
eine Materialliste erstellt. Drei Mitarbeiter der Mission, die mit den
Maschinen umgehen können, haben sich voll ins Zeug gelegt. Das Ergebnis kann
sich sehen lassen. Je 25 Bänke wurden bereits an die Primarschulen in Sumurai
und Loonjorin geliefert. Auch unsere Kostenvorgabe wurde eingehalten. Der Preis
war nicht höher als die früher in Maralal eingekauften Bänke. Sogar 3
Lehrerschreibtische mit verschließbaren Schubladen sind gebaut worden und
fanden begeisterte Abnehmer in der Schule.
Auf über 800 Schüler war 2008 die Primary School South Horr angewachsen. Teilweise drängten sich bis zu 70 Kinder in einem Raum. Mit Mitteln aus dem Run for Help konnten wir den Bau von 3 Klassenräumen, 1 Raum für Bücher und Lehrmaterial und 1 Lehrerzimmer beauftragen. Unter der Leitung von Father Peter Kariuki und in Zusammenarbeit mit einem Bauunternehmer aus Maralal sowie der Mithilfe von Eltern und Schülern wurde der Neubau in nur 4 Monaten fertiggestellt. Bereits Ende Oktober 2008 konnten die neuen Räume im Rahmen einer feierliche Zeremonie, an der die gesamte Bevölkerung von South Horr teilnahm, ihrer Bestimmung übergeben werden.