Besuch
der Partnerschule in South Horr durch Karl-Heinz Recklebe und offizielle Übergabe des mit Hilfe aus Bad Pyrmont und Lügde erbauten
Lang anhaltende Dürreperioden
führen immer wieder zu großen Problemen in der Wasserversorgung der Schule. Es muss zwar niemand in South Horr verdursten,
denn es gibt einige Wasserstellen, um die Trinkwasserversorgung zu
gewährleisten. Aber in Dürrezeiten gibt es Probleme mit sauberem Trinkwasser,
bei der Körperhygiene, beim Wäsche waschen, der Bewässerung des Schulgartens
und der Baumneuanpflanzung. Seit Jahren wurde in den Konferenzen daher immer
wieder der Wunsch geäußert, die Wellblechdächer der Schule mit Regenrinnen
auszurüsten und das Regenwasser in großen Tanks zu sammeln. Der Rotary Club Bad Pyrmont in
Verbindung mit den Rotary Clubs von Hameln und Maralal/Kenia haben aus ihren
Mitteln Gelder bereitgestellt, die im Rahmen eines Antrages bei Rotary
International für ein „Global Grant“ auf 31.000 Euro aufgestockt wurden.
Mit diesen Mitteln konnte die Schule mit Regenrinnen, Wassertanks und Solarstrom
für Licht in den Klassenräumen und Strom für Computer ausgerüstet werden.Im November 2014 schreibt Rektor Johnson Lenasalia:
Aus einem ersten Kontakt mit der Primary School South Horr in 1983 ist eine dauerhafte Schulpartnerschaft mit der Herderschule Bad Pyrmont, einer Grund- und Hauptschule, entstanden. Heute sind sowohl im Gebiet von South Horr als auch in Bad Pyrmont und Umgebung ein Netzwerk von Schulen in das Partnerschaftsprojekt eingebunden.
Einen Überblick über die Schulen und Kindergärten, die wir in South Horr und Umgebung unterstützen, gibt dieses Kartenblatt.
„Gender Balance“,
also Gleichberechtigung der Geschlechter, ist zwar ein Schlagwort, das auch in South
Horr angekommen ist, aber doch eher bei den Lehrern und einigen
Familien mit Bildungshintergrund. In der streng hierarchisch patriarchalisch
orientierten Gesellschaft der Samburu haben es Mädchen und Frauen immer noch schwer, ihr
Recht auf Chancengleichheit durchzusetzen. Dies gilt umso mehr, als die Wahrnehmung
von Bildungschancen mit hohen Kosten verbunden
ist. Für weiterführende Schulen muss in
Kenya immer noch Schulgeld bezahlt werden. Hinzu kommen die Kosten für internatsmäßige Unterbringung und Fahrtkosten
für die teilweise weit entfernt liegenden Schulen. Gemeindevertreter und Lehrer
aus South Horr wünschen sich deshalb seit Jahren eine standortnahe Secondary
School für Mädchen. Ein guter Abschluss berechtigt zum Besuch eines College
oder der Universität. Für viele Berufe
ist er Voraussetzung für die Zulassung zu einer Ausbildung.
Jetzt geht dieser Traum in Erfüllung. Das überragende
Ergebnis des Run for Help 2010 und viele Spenden von Privatpersonen und Unternehmen
versetzen uns in die Lage, einen
wesentlichen finanziellen Beitrag zum Neubau dieser Schule zu leisten. Als
Kooperationspartner für dieses Großprojekt haben wir das Samburu County Council
(vergleichbar Landratsamt) und den Councillor South Horr (vergleichbar
Bürgermeisteramt) gewinnen können. Im Oktober 2010 wurde mit den Baumaßnahmen in Kurungu begonnen. Im September 2011 wurde die Schule als Nyiro Girls Secondary School offiziell beim Erziehungsministerium registriert und im Februar 2012 hat die Schule mit den ersten zwanzig Schülerinnen ihren Betrieb aufgenommen.
Seit 2009 hat die
Primary School South Horr (SHPS) Integrationsklassen eingeführt, in denen
behinderte und nicht behinderte Schüler zusammen unterrichtet werden.
Insbesondere der Lehrer Joseph Lenasalon hat sich dafür besonders eingesetzt. Wir
haben seinen Unterricht durch einen finanziellen Beitrag und besondere
Lehrmittel gefördert.
In der Werkstatt der Consolata Mission in South Horr kann
geschweißt und getischlert werden. Ein großer Dieselgenerator, ein Elektroschweißgerät
und eine kombinierte Tischlereimaschine
machen es möglich. In Gesprächen mit Pater Peter Kariuki wurde die Idee
geboren, die Schulbänke nicht mehr im fernen Maralal zu kaufen, sondern zu
versuchen, sie in der Werkstatt der Mission selbst zu bauen. Eine Schulbank aus
Maralal diente als Modell. Maße wurden genommen, Zeichnungen angefertigt und
eine Materialliste erstellt. Drei Mitarbeiter der Mission, die mit den
Maschinen umgehen können, haben sich voll ins Zeug gelegt. Das Ergebnis kann
sich sehen lassen. Je 25 Bänke wurden bereits an die Primarschulen in Sumurai
und Loonjorin geliefert. Auch unsere Kostenvorgabe wurde eingehalten. Der Preis
war nicht höher als die früher in Maralal eingekauften Bänke. Sogar 3
Lehrerschreibtische mit verschließbaren Schubladen sind gebaut worden und
fanden begeisterte Abnehmer in der Schule.
Auf über 800 Schüler war 2008 die Primary School South Horr angewachsen. | |||||||||||||